Berufe im Dorf

Berufsständisches Versorgtseinim Dorf

Je mehr „klassische“ Berufe eine Gemeinde anzieht, desto mehr lebensnotwendige Produkte und Dienstleistungen vereinen sich unter einem großen Dach und desto autarker, eigenständiger, autonomer wird der Gesamtorganismus. Siedlergemeinden streben daher nach Selbstversorgung in möglichst allen Lebensbereichen, von der Nahrung angefangen, über die Bekleidung, die Energie bis hinein in eigene medizinische, pädagogische, soziale und damit auch in faktisch-politische Kreisläufe.

Vor diesem Hintergrund bilden die so erfüllenden aber zunehmend aussterbenden Handwerksberufe das Basisgerüst. In jedem von einem Siedler bewohnten Haus sollte Platz sein für ein anderes Gewerbe und Handwerk. Gewerbe und Handwerke, die nach INNEN gerichtet arbeiten – und so auch ihre Leistung tauschen.

Selbstproduzierende PrivatBerufe (38 Planstellen)

Ernährung
  1. Schäfer (Milch, Wolle, Fleisch)
  2. Metzger
  3. Fischer
  4. Imker (Honig, Zucker, Kerzen)
  5. Molkerei/Käserei/Meierei: Milch, Butter, Käse, Quark, Joghurt
  6. Müller I/Windmühle: Mehl, Griess etc.
  7. Müller II/Wassermühle: Nuss/Kürbiskern/Pflanzenöle, Senfe
  8. Bäcker/Konditor: Brot&Backwaren
  9. Obster/Safter/Brenner
  10. BierBrauer
  11. Kneipe/Gastwirtschaft/“Hotel“
  12. Pilzer
  13. Gewürzer (auch Salzersatz)/Zuckerer
  14. Marmelader
Gesundheit und Pflege
  1. Allgemeinarzt
  2. Zahnarzt
  3. Drogerie: „JeanPütz-Produkte“, Seifen, Kleber, Shampoos, Waschkugeln
  4. Biologische Apotheke
  5. WellnessOase (&Kino)
  6. Sauna inkl. Massagen und „Schönheitsanwendungen“ wie Masken, Kosmetik, Mani/Pediküre
  7. Friseur
Kleidung
  1. Ergänzende Wollzucht: CashmereZiegen, Angorakaninchen, Alpacas
  2. Hanf-, Flachs-, Lein-, Nessel-, Hopfenbauer
  3. Baumzelluloser/Viscoser
  4. Spinner, Näher, Weber
  5. Schneider
  6. Gerber/Kürschner
  7. Lederer, Taschner, Schuhmacher
  8. Färber (Tinten, Farben, Lacke), zugleich Anstreicher
  9. Knöpfe/Schmuck, Kinder/Babysachen
Wohnen
  1. Grobschmied
  2. Feinschmied
  3. Töpfer&Emaillearbeiten
  4. Glaser
  5. Schreiner, Tischler, Drechsler, Zimmerer, Fassbinder
Anderes
  1. Förster/Jäger (als Förster Kleinholzverkauf, bzgl. Großholzen dem SSB zuarbeitend und dort frei entlohnt)
  2. Recycler. Biotonne/Bruchglastonne/Stoff/Eisen
  3. Verleih/Wartung von Rädern, und Steuer-/Führerscheinfreie E-Bikes, E-Autos

Vorausgesetzt dass alle genannten Berufe von mindestens einem Ausübenden „hauptamtlich“ angeboten werden kann jedes o.g. Produkt und jede o.g. Dienstleistung auch in nebenberuflicher Tätigkeit angeboten werden. Nicht zuletzt zugunsten der Warenqualität, die schon bei „kleinem“ Wettbewerb gehoben wird.


Nichtproduzierende Berufe mit Aussenverbindung
  1. WechselBank (Renter in Rochade)
  2. Importladen (Rentner in Rochade)
  3. Gratispoststelle (ePost/Skype/Handy) offen/unbetreut
  4. Bibliothek/Buchhandel/Musik/Spiele (Rentner/privat über Ausseneinkäufe)

Automatisiertes Versorgtsein:Die Sozialberufe

Wie sollte die Gesundheitsvorsorge und die Schulische Betreuung in einem Autarksystem gehandhabt werden?

Beides sollte -zusammen mit dem Urlaubsklubartigen Angebot des „Wellnesszentrums“ (Aurveda, Yoga, Lebenshilfe etc.) – der Sonderkategorie der „Nicht(ver)handelbaren Dienstleistungen“ zugeordnet werden. Es sind dies Unternehmen, die aus dem privaten DorfMarkt herausfallen, insofern dass sie gemeinschaftlich getragen werden, so wie das auch schon in unserem hiesigen deutschen System zum Teil passiert. Für jede dieser drei Einrichtungen – Schule, ArztPraxis und WellnessZentrum – hätte jeder Siedler einen minimalen „Steuer“Beitrag zu entrichten, damit er sie kostenlos in Anspruch nehmen kann.

Die Sozialbetriebe sind daher unprivatisierbares Eigentum aller Siedler. Woraus sich allgemeine NutzRechte ableiten:

  • Recht auf Bildung (Schule)
  • Recht auf ärztliche Vorsorge und Grundverpflegung
  • Recht auf Körper-Herz-&-Seelen-Glück (Sportstätten, WellnessOase)
  • Recht auf Gewaltenfreiheit (Abschaffung eines Verwaltungsapparats)
  • Recht auf Basisdemokratie (Übertragung von „Legislative“ auf die Bewohner)
  • Recht auf internen Konfliktvollzug (Übertragung von „Exekutive“ auf die Bewohner)
  • Recht auf interne Konflikt-Lösung (Übertragung von „Judikative“ auf die Bewohner)
  • Recht auf Gerichtskostenfreiheit
  • Recht auf kostenlose Fernkommunikation

Per „Steuer“ verbeamtete Berufe im Dorf

Plan­stellen Tätigkeitsfeld Tätig für… Art/Modalitäten Steuern per Haushalt
(bei 50 Haushalten)
2 Wellness-Oase (+Kino) Dorf verbeamtet (im Dorf) 4%
4 Lehrer Dorf verbeamtet (im Dorf) 8%
2 Arzt Dorf (insb.) verbeamtet (im Dorf*)
*plus eventuell SSB-Versicherte
4%
1 Reinigungskraft
Schule, Straße, Öff. Grünlanlagen
Dorf verbeamtet (im Dorf) 2%

Der Elektriker und der für Wasserfragen zuständige Klempner sind als SSB-Kräfte im dortigen Bautrupp hauptbeschäftigt. Sie werden bei Bedarf im Dorf eingesetzt und dann nach Arbeitsaufwand vom jeweiligen Klienten entlohnt.

Unbezahlte „Soziale Tätigkeiten“ im Dorf

Tätigkeitsfeld Tätig für… Art/Modalitäten
Polizei (Exekutive) Dorf kommunitär/Rochade (Dorf-Siedler)
Justiz Dorf+SSB kommunitär/Rochade (Dorf-Älteste)
Legislative Dorf+SSB kommunitär/Rochade (Dorf-Älteste)
Sportstättenbetreuung Dorf+SSB kommunitär/Rochade (Dorf-Siedler)
Jugendfreizeitbetreuung Dorf kommunitär (ältere Dorf-Jugend)

Streit- und Rechtsfragen des SSBs, die dieser nicht ad hoc selbst bereinigen kann, fallen in den Verantwortungsbereich des dörflichen Alten-Thing, wobei bei diesen Sonderfällen Älteste des SSB gleichberechtigt hinzuzuziehen sind. Regeländerungen innerhalb des SSB werden wie im Dorf auch per Basisdemokratischen Eingaben in Gang gesetzt und ebenfalls vor dem Ältestenrat  verhandelt, wobei Älteste oder gewählte Vertrauensleute des SSB numerisch überlegen zu sein haben. Das symbiotische Zusammenwirken des SSB und des Kerndorfes sollte bei Beschlussfassungen nicht zur Disposition gestellt werden.